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Aufruf des VVN-Bundesausschusses:
Gegen Terror und Krieg:
Gedenkt des 9. November 1938, der Pogromnacht vor 63 Jahren!
Der Jahrestag des 9. November veranlasst uns, daran zu erinnern, dass an
diesem Tag vor 63 Jahren in Deutschland der entsetzlichste Terror begann,
den es je in der Weltgeschichte gab: Die Ausrottung von sechs Millionen
Juden, einer halben Million Sinti und Roma und von Millionen slawischer
Menschen.
Es begann mit einem staatlich organisierten Terrorismus in der
Pogromnacht am 9. November 1938: Die brennenden Synagogen, die Scherben
der zertrümmerten und geplünderten jüdischen Geschä
fte und Wohnungen, das Blut der zusammengeschlagenen und totgeschlagenen
jüdischen Menschen, Tausende in die KZ Verschleppter kündigten
an, wohin es führen wird.
Manche in der deutschen Bevölkerung sahen es mit Entsetzen, manche
klatschten Beifall, die Meisten aber sahen weg, am anderen Tag gingen sie
ihrer alltäglichen Beschäftigung nach, als wenn nichts
geschehen wäre. Mitten im Frieden Gewalt, Brandschatzung,
Plünderung und Mord. Aber kein Aufschrei der Bevölkerung. Das
Signal für Hitler: Der längst vorbereitete Krieg kann beginnen,
die Bevölkerung ist soweit.
Bald danach war der Krieg da, die Welt in Brand gesetzt. Am Ende 50
Millionen Tote, darunter sechs Millionen Deutsche, die deutschen Städte
in Ruinen. Die Flammen der brennenden Synagogen am 9. November hatten
es angekündigt.
Hätte es in Deutschland damals diese Trauer über die Opfer des
Terrors, diese Solidarität mit den Angehörigen der Opfer
gegeben, wie sie heute den Opfern des Terroranschlags vom 11. September
entgegengebracht wird, hätten sich Wut und Empörung des Volkes
gegen die nazistischen Verursacher des Terrors gerichtet - die Nazis
hätten nicht freie Hand gehabt, Europa ins Verderben zu stürzen.
Das lehrt uns, gefährlichen Entwicklungen rechtzeitig
entgegenzutreten. Es lehrt uns, verantwortungsvoll zu handeln.
- Die Bekämpfung des Terrorismus darf nicht zu neuem Rassismus,
zum Krieg, zu weiterer Gewalt und neuen Opfern führen.
- Die Abwehr des Terrorismus darf nicht zum Anlass oder Vorwand
genommen werden, demokratische Rechte und Freiheiten abzubauen. Das
würde die demokrtaischen Kräfte schwächen.
- Die Abwehr des Terrorismus darf auch nicht dazu führen,
nationalistische und rassistische Stimmungen zu schüren.
Keine Eskalation der Gewalt!
Keinen Abbau der Demokratie!
Rassismus und Krieg sind keine Mittel im Kampf gegen den Terrorismus.
Nie wieder Terror und Krieg!
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