Wir Über uns  


14.5.2003
Samstag 24.5.2003 1400 Uhr Gedenkstätte KZ Osthofen:

 
 
 
Hinweise für die Anreise:
Mit der Bahn:

Nahverkehrszüge der Kursbuchstrecke 660 Mannheim - Mainz.
Am Bahnhof Osthofen in nördlicher Richtung (Fahrtrichtung Mainz) 3 Minuten Fußweg zur Gedenkstätte, die sich links hinter dem Bahnübergang befindet.

Mit dem Auto:

An der Abfahrt "Gundersheim/Westhofen/Osthofen" der BAB 61 (Speyer-Köln) über Westhofen nach Osthofen.
Friedrich-Ebert-Str. bis Abzweigung links (vorletzte Strasse vor dem Bahnübergang) Richtung Guntersblum/Mettenheim, zweite Strasse rechts Ziegelhüttenweg.
Gedenkstätte links hinter dem Bahnübergang.



Mitfahrgelegenheiten bitte bei den Kreisvorständen frühzeitig erfragen oder anbieten.
Führung durch die KZ-Gedenkstätte Osthofen
und
Informations- und Diskussionsveranstaltung:

Das Jahr 1933 -
Zerstörung der Demokratie in Deutschland

Nazi-Terror, Verfolgung, KZ, Widerstand
mit

Prof. Dr. Reinhard Kühnl

(Marburg)


Ende der ersten Märzwoche 1933 waren die meisten Gefängnisse mit willkürlich verhafteten Oppositionellen, hauptsächlich Funktionären der Arbeiterbewegung überfüllt. Deshalb ordnete der faschistische Sonderkommissar der hessischen Polizei, Dr. Werner Best, am 1. Mai 1933 die Errichtung eines Konzentrationslagers auf dem Gelände der stillgelegten Papierwerke AG an der Bahnlinie in Osthofen an.

Auf Grund von Berichten ehemaliger Häftlinge des KZ Osthofen ist bekannt, dass die Errichtung des Lagers - abweichend von der oben genannten Anordnung vom 1. Mai 1933 - schon etwa zwei Monate früher erfolgte, nämlich Ende der ersten Märzwoche.

Zu den ersten Häftlingen gehörten Valentin Kilian, Mitglied der eisernen Front aus Bürstadt, etwa 10 Kommunisten aus Pfungstadt sowie einige Antifaschisten aus der Umgebung von Alzey. Nach ihren Angaben befanden sich unter den ersten Gefangenen auch einige Häftlinge aus Darmstadt, insgesamt etwa 60 - 70 Insassen.

Diese Häftlinge waren in drei etwa 10 X 15 m großen Räumen mit Betonfußböden, die etwas mit Stroh ausgelegt waren, untergebracht. In den ersten Tagen und Wochen mussten sie die notwendigen Einrichtungsgegenstände selbst bauen. Das dazu notwendige Holz wurde aus der gegenüber dem Lager liegenden Holzmühle herausgebrochen.

Bei diesen Arbeiten wurden die Häftlinge von SA- und SS-Männern mit Karabinern im Anschlag bewacht und angetrieben. Die Häftlinge des KZ Osthofen wurden in der Regel über das "Braune Haus" in Worms in eine SS-Kaserne gebracht, dort meistens misshandelt und daraufhin in das Lager eingeliefert.

Je nach regionaler Herkunft der Häftlinge wurden sie zuvor im "Braunen Haus" oder im Gestapo-Gefängnis in Darmstadt bzw. im Polizeipräsidium in Mainz gesammelt, bevor sie nach Worms und dann in das KZ Osthofen gebracht wurden.

Das KZ Osthofen wurde weltbekannt durch den Roman von Anna Seghers "Das siebte Kreuz".

Die Landesverbände Rheinland-Pfalz und Hessen der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten laden in die Gedenkstätte KZ Osthofen zu einer Führung und einer Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Prof. Dr. Reinhard Kühnl ein.



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