Einleitung
Widerstand
und Naziterror
· "Rassische" Verfolgung
und "Euthanasie"
Konzentrations-
lager und Zwangsarbeit
Literatur
Personen
Orte
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Enkenbach-Alsenborn
Der jüdische Friedhof von
Mehlingen
westlich des Dorfes in der Gewann 'In den Birken' wurde während des Krieges
fast völlig zerstört, danach wiederhergestellt und später bei
Manövern erneut schwer beschädigt. Inzwischen hat die Gemeinde ihn
wieder hergerichtet und umzäunt.
Vier jüdische Mitbürger aus Neuhemsbach wurden am 22.0ktober 1940
nach Gurs in Südfrankreich deportiert;
Babette und Rudolf Sonnheim
wurden im Mai 1944 bzw. September 1942 aus Frankreich in das KZ Auschwitz
verschleppt und dort ermordet,
Josef Sonnheim
kam von Gurs in das Lager Noe und starb dort im März 1943 aufgrund der
katastrophalen hygienischen Bedingungen. Nur
Frieda Sonnheim
überlebte: nach einem jahrelangen Irrweg durch mehrere französische
Lager blieb sie nach der Befreiung bis 1949 in Frankreich und wanderte dann in
die USA aus, wo sie 1968 verstarb. Auch
Simon Mann
aus Sembach wurde im Oktober 1940 nach Gurs deportiert; nach seiner Verlegung in
das Lager Noe starb er im Mai 1941.
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Deportationen
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Im Herbst 1936 beschloß der Gemeinderat von Fischbach, Handwerker und
Arbeiter, die bei Juden einkauften, von allen öffentlichen
Gemeindearbeiten auszuschließen. Im November fand eine Zusammenkunft
örtlicher Geschäftsleute unter Vorsitz von Bürgermeister Lambert
statt in der scharfer Protest dagegen erhoben wurde, daß schon wieder
viele Geschäfte mit Juden abgeschlossen worden seien; Bürgermeister
<a href="lkklpers.html#lambert" name="lambert1"
class="person">Lambert</a> schloß seine Brandrede mit
folgenden Worten:
"ln der Bekämpfung des jüdischen Handels wird in Zukunft keine
Sabotage geduldet. Am allerwenigsten von solchen, die von der Gemeinde irgend
einen Nutzen ziehen. Unterstützung der Juden wird als Widerstand gegen den
Nationalsozialismus betrachtet und dieser Widerstand wird unbarmherzig
niedergeschlagen."
Die jüdischen Bürger von Hochspeyer unterhielten ein "
Judenschule" genanntes Bethaus, das während der Herrschaft des
Faschismus demoliert wurde. Das Gebäude mußte - vermutlich zu einem
symbolischen Preis - am 1. Mai 1940 verkauft werden und wurde später zu
einem Wohnhaus umgebaut und schließlich 1970 abgerissen.
Die 63jährige
Pauline Scholem
wurde am 22.0ktober 1940 in das südfranzösische Lager Gurs
deportiert; im August 1943 kam sie in das Lager Noe und später in das
Hospiz Montauban, wo sie befreit wurde. Im September 1955 kehrte sie nach
Neustadt an der Weinstrasse zurück und starb dort 1969 im Altersheim.
Auf dem städtischen Friedhof gibt es, als eigenständiges Grä
berfeld, einen jüdischen Friedhof, der von der Gemeinde gepflegt wird.
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bereits 1936 - kein Handel mit Juden
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In den Morgenstunden nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938
demolierten SA-Männer in Landstuhl die Wohnungen mehrerer jüdischen
Bürger u. a. in die des Kaufmannes
Moritz Krämer,
des Kaufmanns
Julius Meier,
der auch festgenommen und unter der Auflage, noch am selben Tag die Stadt zu
verlassen, wieder aus der Haft entlassen wurde, des Viehhändlers
Ferdinand Rubel,
des Rechtsanwalts
Hermann Oppenheimer
und des Kaufmanns
Paul Roos.
Drei Familienmitglieder Oppenheimers wurden später Opfer der
faschistischen Deportation, s.u.); gegen 10.00 Uhr erreichten die
SA-Terroristen die in der Kanalstrasse 3 gelegene Wohnung von Roos in dessen
Haus sich auch der Betraum der jüdischen Gemeinde befand. Das Gebäude
wurde zwar nicht angesteckt aber die gesamte Inneneinrichtung zerstört und
die dort aufbewahrten Kultgegenstände entwendet und angeblich alle auf dem
Polizeibüro abgeliefert. Die überfallenen jüdischen Familien
riefen die Polizei zu Hilfe, die jeweils zu spät zum Tatort kam, da sie
mit der In-Haft-Nahme der arbeitsfähigen männlichen Juden
"beschäftigt" war!
Nach der Pogromnacht lebten noch 26 jüdische Bürger in Landstuhl bis
Ende November 1939 gelang es noch einem Ehepaar mit zwei Kindern sowie einer
ledigen Frau in die USA auszuwandern. Neun Erwachsene verzogen in dieser Zeit
nach Frankfurt vermutlich in der Hoffnung, in der Anonymität der
Großstadt untertauchen zu können.
Ende 1939 wurde der Landstuhler Vorarbeiter
Karl Belz
"wegen politisches Unzuverlässigkeit" entlassen, weil er mit
einer Jüdin verheiratet war.
Von der Deportation Badischer und Pfälzer Juden nach Gurs in
Südfrankreich waren am 22. 0ktober 1940 sieben Personen aus Landstuhl
betroffen:
Emil und Erich Oppenheimer
und
Max Reinheimer
wurden gegen Ende 1942 aus Frankreich nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet;
Flora Oppenheimer
und
Klara Reinheimer
fielen den vernichtenden Lebensbedingungen in Gurs bzw. dem Lager in Noe zum Opfer,
während das Schicksal von
Cläre Aron und Ruth Bliesdorf
unbekannt ist. Im östlichen Teil des städtischen Friedhofs befindet
sich, von einer eigenen Mauer umgeben, der etwa 30 Grabsteine in drei Reihen
umfassende jüdische Friedhof; das letzte Grab ist das von Maria Weis, geb.
Baruch aus dem Jahr 1940.
Otterbach
In Olsbrücken gibt es einen jüdischen Friedhof.
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Reichspogromnacht
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Otterberg
Aus Niederkirchen wurde am 22. Oktober 1940 der jüdische Mitbürger
Samuel Forst
nach Gurs in Südfrankreich deportiert; von Gurs kam er in das Lager Noe
und, im August 1942, nach Recebedou wo er aufgrund der katastrophalen
hygienischen Bedingungen im März 1943 starb.
Der jüdische Friedhof in Niederkirchen, auf dem Neuen Friedhof "Im
Kennelgraben", wurde zwischen 1933 und 1945 mehrmals geschändet; auf
ihm fand die letzte Bestattung schon vor 1933 statt.
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Deportation
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