Wir Über uns  



  Heimatgeschichtlicher Wegweiser

Kreis Kaiserslautern

Widerstand und Naziterror
  Einleitung

· Widerstand
  und
  Naziterror

  "Rassische"
  Verfolgung
  und
  "Euthanasie"

  Konzentrations-
  lager und
  Zwangsarbeit

  Literatur

  Personen

  Orte
Hochspeyer

In Fischbach wurden zwei junge Leute entlassen, weil ihre Mutter es wagte, das 25jährige Bischofsjubiläum in Speyer zu besuchen.
Entlassungen
Landstuhl

Seit Herbst 1933 transportierte die illegale KPD auf einer geheimen Kurierlinie aus dem Saarland Untergrundzeitschriften, Flugblätter etc. in das Reich. Die auf einer Geheimkonferenz in Saarbrücken beschlossene Verbindung lief von Saarbrücken über Erbach, Waldmohr und Vogelbach (Ortsteil von Bruchmühlbach-Miesau) nach Kindsbach; hier wurde das Material alle zwei Tage am nahegelegenen Weiler im Bärenloch umgeschlagen. Landstuhler Kurier war Waldemar Gute. In der Landstuhler Wohnung des Maurers Jakob Föckler, der seit 1932 in der KPD war und sich bereits im März 1933 insgesamt 19 Tage in sog. Schutzhaft der Faschisten befunden hatte, fanden in der ersten Jahreshälfte 1933 mehrere Versammlungen Landstuhler Kommunisten statt in denen Prinzipien der illegale Arbeit diskutiert und festgelegt wurden; dabei nahm der Organisationsleiter der KPD in Landstuhl, Johann Haber, der Gipser Karl Grub aus Kaiserslautern sowie ein gewisser Hunsinger aus Mannheim teil. Auf einer dieser Versammlungen gründeten die Landstuhler Kommunisten auch eine Gruppe des Rotfrontkämpferbundes (RFB), die sie mit der Bezeichnung Rotsport tarnten.

Kurz vor und kurz nach dem 5. März 1933 wurde die von den örtlichen Genossen "Kaserne" genannte Wohnung Föcklers von der Polizei durchsucht und dabei u. a. im Flur ein wohlgefüllter Rucksack mit in Päckchen abgepackten Plakaten, Flugblättern und dergleichen gefunden; jedes Päckchen war mit dem Namen des Ortes, wo das Material verteilt werden sollte, gekennzeichnet. Bei der zweiten Durchsuchung fanden die Polizisten u. a. ein Merkblatt über den Aufbau revolutionärer Betriebszellen. Anfang Dezember 1934 wurde Jakob Föckler in Untersuchungshaft genommen und in das Landgerichtsgefängnis Zweibrücken gesteckt; im April 1935 war er einer der 16 Angeklagten im zweiten Prozeß gegen die Kaiserslauterer KPD-Widerstandsgruppe vor dem Münchener Oberlandesgericht und wurde zu einer hohen Haftstrafe verurteilt.

Ende des Jahres 1935 mußten sich weitere fünf Landstuhler Kommunisten vor dem Frankenthaler Sondergericht wegen "ungeheuerlicher Beleidigungen des Führers und Reichskanzlers und der Mitglieder der Reichsregierung" verantworten; hauptsächlich aufgrund der Zeugenaussage einer Denunziantin, einer Frau Maurer, wurden Jakob und Elise Nauenschwender, Josef und Katharina Simon sowie Josef Schanne zu Gefängnisstrafen zwischen 9 Monaten und 1 Jahr und drei Monaten verurteilt. Konrad Dänig, der geäußert haben soll, der Reichstag sei nicht von den Kommunisten sondern von "den Hitlern" angezündet worden, erhielt drei Monate Gefängnis.

kommunistischer Widerstand
Otterberg

Am 1. April 1937 warfen Nazis die Scheiben des Pfarrhauses in Schallodenbach ein; ihr Haß richtete sich insbesondere gegen den Pfarrer und Dekan in Schallodenbach Friedrich Seitz gegen den schon im Juni 1933 nach einer Haussuchung von SA und HJ im Zweibrückener Pfarrhaus ein Aufenthaltsverbot verhängt worden war. Zu Jahresbeginn 1936 hatte die politische Polizei Ludwigshafen gegen ihn ein Redeund Versammlungsverbot für die gesamte Pfalz verhängt; ein Strafverfahren wegen Verstoß gegen das sog. Heimtückegesetz mußte vom Frankenthaler Sondergericht eingestellt werden. Nach dem Angriff auf das Schallodenbacher Pfarrhaus verweigerte die Regierung der Pfalz Friedrich Seitz die Bestätigung als Pfarrer und Mitte Mai erhielt er auch Schulverbot. Nachdem polnische Zwangsarbeiter ihn in seinem Pfarrhaus besucht hatten und er ihnen die Teilnahme am Gottesdienst ermöglicht hatte, nahm die Gestapo Friedrich Seitz am 16.März 1940 in sog. Schutzhaft im Gestapogefängnis in Neustadt; von Ende Juni 1940 bis zur Befreiung im März 1945 verbrachte Pfarrer Seitz in den KZs Dachau und Mauthausen.
Einleitung  Kreis Kaiserslautern  "Rassische" Verfolgung und "Euthanasie" Übersicht Wegweiser
kirchlicher Widerstand
  Einleitung

· Widerstand
  und
  Naziterror

  "Rassische"
  Verfolgung
  und
  "Euthanasie"

  Konzentrations-
  lager und
  Zwangsarbeit

  Literatur

  Personen

  Orte



[Seitenanfang]  [Homepage]  [eMail]